Beim Thema Frisuren sollte man nicht vergessen, dass Frisur und Kopfschmuck nicht nur uns Menschen betreffen, sondern z. B. auch Pferde. Als ich klein war, begleitete ich mal meine Mutter in ein Kaufhaus, in dem ein Buch mit
He-who-jumps-over-everyone auf dem Umschlag war und ich war so fasziniert von der Federhaube auf dem Pferdekopf - obwohl ich noch gar nicht richtig lesen konnte - dass meine Mutter mich fortziehen musste.
Giebenrath hat geschrieben: ↑13 Apr 2021 16:14
..., finde aber die Lederstrumpf-Reihe besser. Ich habe auch zum Teil die Bücher von Fenimore Cooper gelesen und würde unbedingt die ungekürzte Buch-Version von "
Der letzte Mohikaner" empfehlen. Im Buch ist Magua nämlich noch verstörender und faszinierender als in der Verfilmung.
In der Verfilmung mit Wes Studi ist es so, dass Magua die Töchter Grauhaars aus Rache umbringen möchte. Der Häuptling der Delawaren urteilt im Film, dass Magua eine der Töchter heiraten solle, damit so der Hass in seinem Herzen geheilt wird. (Interessanterweise ist diese Film-Version nah dran an Stoverocks absurder Theorie, dass Männer in fester Partnerschaft weniger aggressiv seien. Dabei wusste der Sachem doch gar nichts vom Testostron.)
Im Roman ist es ein wenig anders. Dort plant Magua von Anfang an die entführten Töchter Grauhaars zu heiraten, um dadurch Grauhaar das Herz zu brechen.
Eine interessante Beobachtung. Da muss ich mal drauf achten. Das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Als Kinder mussten wir beim Ende von der Hörspielkasette zu
"Lederstrumpf" immer weinen, weil das Dorf der Huronen, die zu Jagd und Fischfang an einen See kamen, mit Männern, Frauen und Kindern ausgelöscht wird. Aber
"Der letzte Mohikaner" ist spannender und vielschichtiger. Die Abenteuergeschichte und die Reden und Diskussionen über formelle, materielle und sonstige Gerechtigkeit verbinden Elemente des Gerichtsthrillers mit denen eines Westerntrhrillers. Und natürlich ist Magua eine schillernde und ganz zentrale Figur. Ich könnte mir vorstellen angesichts zahlreicher biographischer Parallelen, dass James Fenimore Cooper hier die historische Gestalt von
John Logan mithineingezeichnet hat. Während Magua äußerlich und innerlich sesshaft werden will - aber Cora ihm die umworbene Hand verweigert, streifen Chingachgook, Unkas und Natty Bumpo ruhe- und rastlos durch die Wälder trotz der Offerten von Cora und Alice.
Ich kenne bei Karl May nur die Verfilmungen
Das merkt man:
... Irokesen und Algonkin-Indianer...Beide indianischen Kulturgruppen betrieben bereits Ackerbau und waren daher keine Nomaden.
Hättest Du Karl May gelesen, dann wären Dir auch nomadisierende Algonkin begegnet, die Cheyenne und Arapahoe, welche über die weiten und endlosen Savannen ziehen und oft mit Winnetou und Old Shatterhand das Kalument des Friedens rauchten, und das Volk der Schwarzfüße, das nie das Beil des Krieges gegen Winnetou und Old Shatterhand begraben wollte und welches so schicksalhaft in das Leben von Winnetou und Old Firehand miteingreifen sollte. Denn Ribanna, die schönste Blume der Assiniboin, hatte die Wahl ("Female Choice"): Winnetou, Old Firehand oder Parranoh, ein weißen Schurke warben um ihre Hand. Sie erkor sich Old Firehand zum Ehemann. Aber Parranoh vom Verlangen nach Ribanna getrieben, überredete die Schwarzfuß zu einem gemeinsamen Überfall auf die Assiniboin, um so Ribanna rauben zu können. Nach der gewaltsamen Entführung Ribannas, von Winnetou und Old Firehand gestellt, tötete er Ribanna und floh. Aber niemand kann der Rache der drei größten Westleute entkommen: Winnetou, Old Shatterhand - zwischenzeitlich Blutsbruder des großen Apachenhäuptlings geworden - und Old Firehand ließen über viele Monden und Sonnen nie von seiner Spur. Old Shatterhand zwang Parranoh zum Duell und schickte den Finsterling in die ewige Verdammnis.